Gedern und Stadtteile

Gedern

Die Vulkanstadt Gedern liegt an den Südwesthängen des Vogelsberges, dem größten zusammenhängenden Vulkanmassiv Mitteleuropas. Diese beeindruckende Landschaft des Vogelsberges entstand vor 19 Millionen Jahren. Die Vulkane sind seit langem erloschen und heute erstreckt sich der Vogelsberg über eine Fläche von 2.500 km². Der Luftkurort Gedern hält viele Attraktionen für jung und alt bereit und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren und Ausflüge in die Wetterau und den Vogelsberg. Vielfältige kulturelle Veranstaltungen runden das Angebot ab.

 

Gedern wurde bereits 780 erstmalig urkundlich erwähnt. Im Jahre 1356 erhielt Gedern von Kaiser Karl  IV. die Markt- und Stadtrechte. Im Jahre 1535 gelangte Gedern in den Besitz der Linie Stolberg-Wernigerode. Ab 1806 gehörte die Stadt zum Großherzogtum Hessen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Gedern unter Nutzung der günstigen landschaftlichen Lage zu einem Famlienferienort ausgebaut. Besondere Bedeutung hatte hier der Gederner See. In der Kernstadt Gedern und den fünf Stadtteilen leben heute ca. 8.200 Menschen.


Ober-Seemen

Der Stadtteil Ober-Seemen liegt östlich von Gedern und hat heute ca. 1.500 Einwohner. Der Name Ober-Seemen entstand wahrscheinlich aus dem Namen Seemenahe,  „ahe“ bedeutet so viel wie Wasser und Binse. Ober-Seemen wird im Jahre 1320 erstmalig urkundlich erwähnt. 1797 bekam Ober-Seemen die Marktrechte. Über die Stadtgrenzen hinaus ist heute der Ober-Seemer Markt bekannt, der jedes Jahr  im August stattfindet. Im Jahr 1865 wurde durch die israelische Gemeinde (damals ca. 18 % der Einwohner Ober-Seemens) eine Synagoge errichtet. Durch Ober-Seemen führte die Strecke der Oberwaldeisenbahn von Stockheim nach Lauterbach, heute schlängelt sich der Vulkanradweg auf der ehemaligen Trasse durch den Ort.


Mittel-Seemen

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mittel-Seemen im Jahre 1358. Im Jahr 1960 wurde die Kirche umfangreich renoviert, dabei wurde eine Freskenmalerei im Altarraum entdeckt und freigelegt. Mittel-Seemen hat heute ca. 330 Einwohner und gehört seit 1972 zu Gedern.


Nieder-Seemen

Nieder-Seemen wird im Jahr 1339 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1972 der kleinste Stadtteil Gederns mit ca. 230 Einwohnern. Ein besonderes Kleinod ist die Kirche in Nieder-Seemen, sie stammt vermutlich aus dem Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts.

 

Durch Wunderheilungen machte Nieder-Seemen von sich reden. In den Jahren 1601, 1651 und 1701 spendete der „Gute Born“ heilendes Wasser und es wird berichtet, dass viele Menschen durch diese Wunderquelle geheilt worden sind. Im Jahr 1750 sprudelte die Quelle wieder, versiegte aber wieder, bis sie sich im Jahr 1794/95 noch einmal zeigte und dann für immer

versiegte.


Wenings

Wenings wurde im Jahre 1187 erstmals urkundlich erwähnt und ist aus Ansiedlungen in der Zeit zwischen 400 und 800 n. Chr. entstanden. Im Jahr 1336 erhielt Luther zu Ysenburg und Büdingen die Stadtrechte für Wenings und damit auch das Recht Befestigungsanlagen zu errichten. Es dauerte allerdings 100 Jahre bis die Stadt mit Mauern, fünf Türmen und drei mächtigen Torbauten umgeben war. Die evangelische Kirche, ursprünglich eine kleine Kapelle, wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert, erhielt ihr heutiges Aussehen durch zwei Umbauten in den Jahren 1720 und 1770. 1877 wurde in Wenings eine Synagoge gebaut, die 1938 zerstört wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg kam mit den Heimatvertriebenen eine große katholische Kirchengemeinde in den Ort. 1952 kauft der katholische Pfarrer die Ruine der Synagoge und baute sie um. 1958 wurde die ehemalige Synagoge zur Katholischen Kirche. Die Bewohner des Nachbardorfes Wernings wanderten 1842 alle nach Illinois und Pennsylvania in die USA aus.

 

Wenings hat heute ca. 1280 Einwohner.

 

Weitere Informationen zu Wenings: www.wenings.de


Steinberg

Der Stadtteil Steinberg ist eines der jüngsten Dörfer im Vogelsberg und verdankt seine Entstehung dem hier abgebauten Eisenerz. Hier siedelten Bergleute, die von den Grafen zu Stolberg aus deren Besitzungen z. B.  im Harz geholt wurden, um Erz für die Eisenhütte in Hirzenhain abzubauen. So geht man davon aus, dass Steinberg nicht vor 1555 entstanden ist.

 

Erstmals in einem Bericht wurde der Ort 1602 erwähnt. Heute hat Steinberg ca. 550 Einwohner.

 

Ein idyllisches Plätzchen findet man am Ortsrand von Steinberg, dort überspannt die "Eselsbrücke" die Nidder. Ihren Namen erhielt sie, nach mündlichen Überlieferungen, von den Eseln die in früheren Zeiten mit ihren schweren Lasten die Brücke auf ihrem Weg zur Igelhäuser Mühle überquerten. Ein weiteres Kleinod ist die Weidenkirche in Steinberg. Sie entstand 2003 nach der Idee des Naturkünstlers Thomas Hofmann.